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RAKU

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 (japan.) „Freude“

 

Mit Freude ging es wahrlich einher, als die Schülerinnen und Schüler des Nachmittagskurses „Ziegel – Ton – Brennofenbau“ zum diesjährig letzten Brennverfahren schritten: Dem RAKU-Brand! Er geht auf den Gründer Raku Chojiro zurück, der im Japan des 16. Jh. lebte und zusammen mit dem berühmten Tee-Zeremonien-Meister Sen-no-Rikyu handgeformte Teeschalen entwarf, die dem Geist des Zen-Buddhismus und der damit verwobenen Teezeremonie entsprachen (siehe www.keramikraum.de).

Zwar hatte es einige Zeit und Mühen in Anspruch genommen, den aus der Schweiz gelieferten Raku-Ofen-Bausatz zu komplettieren – eine schweizerische Bauanleitung ist halt eben immer bei Nichteinhaltung konventionalstrafverdächtig; dennoch war es nicht zuletzt dank Herrn Robinsons tatkräftiger Hilfe und technischen Sachverstandes eine Montage mit Happyend. :-)

(Herr Eckl vom TÜV Niederbayern warf obendrein ein prüfendes Auge auf das Endprodukt.)

Sebastian, Jason, Sonique, Sabine, Stefan, Elisabeth, Sehare, Rebecca, Annika und Julia glasierten zunächst mit speziellen Raku-Glasuren ihre vorher gefertigten, geschrühten Keramikobjekte. Diese durften nicht größer als 30 Zentimeter sein, da der Brennraum oberhalb des Schamottsteins auf dieses Kleinmaß beschränkt ist.

Dann wurde – bei gemütlicher Simultanbewirtung bzw. -bewurstung durch Frau Ewa Brieger – der Ofen auf 900 bis 1000 Grad Celsius geschürt, um den Schmelzpunkt der vier möglichen Glasurfarben zu erreichen!

Am thermischen Höhepunkt angelangt, öffneten wir ein jedes Mal den Brennofendeckel der umgebauten IKEA-Tonne, um, mit Handschuhen geschützt und einer Raku-Zange bewaffnet, die glühenden Artefakte zu entnehmen. Sofort auf und unter Sägespänen gebettet, begann sich die zweite Tonne zu entflammen, wurde aber ebenso hurtig wieder abgedeckt, da ja kein Sauerstoff mehr an den Tonscherben gelangen durfte.

Durch das abschließende vorsichtige Abkühlen der faszinierenden Schülerarbeiten wurde der Prozess beendet, Craquelé-Effekte deutlich, Überraschungen aller Art augenfällig.

Nach Stunden des Räucherns, Kokelns und „Rakuierens“ war jedes Mädchen und jeder Junge glücklicher Besitzer von echten Einzelstücken, die man umgehend mitnehmen konnte und vielleicht als Erinnerung an diesen Kurs hin und wieder bewundern wird!  Ich hoffe es!

             Stefan Brieger

 

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